SCROLLT runter – die komplette Geburtsreportage findet ihr am Ende des Textes!

Gedanken der Fotografin und der Mama über die Motivation eine Geburt zu fotografieren … 

Romy: Es ist Freitagabend Ende Januar diesen Jahres, meine Familie und ich wollen gerade zu abend essen als mich auf meinem Telefon eine besondere Nachricht erreicht: Es ist Mandy und sie möchte ohne große Umschweife wissen, ob wir im Sommer wegfahren würden, sie bräuchte Anfang Juli einen Fotografen. Bei mir macht es sofort klick, wir kennen uns ja schon länger und ich weiß, dass sie noch weiteren Nachwuchs geplant hatten. Ohne zu wissen, ob sie wirklich schwanger ist, frage ich zurück, ob sie mich für ein Babybauchshooting bräuchte, sie verneint und schreibt nur zurück: GEBURTSSHOOTING. Das ist mal eine Nachricht. WOW.

Ich verfolgte schon eine Weile den Trend der Geburtsreportagen aus Amerika und war jedes Mal fasziniert von den Bildern, zeugten sie doch vor allem von der Kraft und Stärke der Frauen unter der Geburt. Spätestens seit meinen eigenen Geburten, habe ich mir so eine Anfrage irgendwie immer gewünscht. Wenn ich anderen von diesem Wunsch erzählte, dann war die erste Reaktion meist ein etwas irritiertes, fragendes Gesicht. Das änderte sich aber ganz schnell, wenn ich dann aber von den Emotionen, der Anstrengung und der Freude, der Überwältigung und dem Glück berichtet habe, das ich so gern in meinen Bildern festhalten wollte.

Da war sie also: Diese Anfrage und ein Vertrauensbeweis wie er größer nicht sein könnte!

Mandy plante wie schon bei zwei ihrer größeren Söhne wieder eine Hausgeburt im eigenen Geburtspool. Als wir alle Details besprochen hatten, war ich voller Vorfreude auf dieses Ereignis.

Zugegeben, ich wurde schon ziemlich nervös als der Geburtszeitraum immer näher rückte, ich hatte eine extra Geburts-Fototasche gepackt und war in ständiger Alarmbereitschaft. Meine größte Sorge war, dass ich es vielleicht nicht rechtzeitig schaffe, Enrico, der Papa vergisst, mich anzurufen oder ich gerade weit weg auf einer Hochzeitsreportage bin. Es waren auch so viele Gedanken, die ich mir um die Geburt selbst machte, wie wird es wohl sein, wie lang wird es dauern und werde ich alle Momente so einfangen können, dass es eine unvergessliche Erinnerung für die Familie wird?

Entgegen aller Vermutungen und Vorraussagen machte sich das Baby doch tagsüber auf den Weg und als ich bei der Familie ankam, verspürte ich  sofort ein vertrautes Gefühl. Ich hörte Mandy oben im Haus tönen während Enrico den Geburtspool einließ und sich um die Kinder kümmerte. Die Atmosphäre im Haus war gänzlich unaufgeregt und ruhig. Selbst für den kleinen Juri war alles sehr normal und natürlich. Auch ich war völlig ruhig und habe konzentriert arbeiten können. Im Nachhinein denke ich, dass die Kamera zwischen mir und dem Geschehen wie ein emotionaler Puffer gewirkt hat, zuhause beim Sichten der Bilder sind dann die Tränen gekullert und selbst jetzt, nach unzähligem Anschauen der Reportage, fesselt es mich noch immer und ich bin unendlich gerührt über die Freude und Liebe, mit der Tamo empfangen wurde.

Es erfüllt mich mit einer tiefen Dankbarkeit, diese kostbaren Momente, die wertvollen ersten Augenblicke, dieses Wunder als Erinnerung für die Eltern, die Geschwister und vor allem für Tamo selbst festgehalten zu haben.

Mandy: 

Was hat mich bewogen, eine Fotografin dabei haben zu wollen? Ich hatte bereits zwei wunderschöne Hausgeburten und war fasziniert von den Geburtsvideos und Geburtsfotos von anderen Hausgeburtsfrauen. Schon lange wünschte ich mir von meinen Geburten solch wundervolle Bilder, sind doch diese ersten Momente so wertvoll und voller Emotionen. Bei meiner ersten Hausgeburt hat es mein Mann leider nicht geschafft, die Kamera aufzustellen. Die zweite Hausgeburt wurde zwar gefilmt, aber nur vom Stativ aus und mein Mann vergaß nach der Geburt, das Baby zu filmen. Kurz nach dieser Geburt lernte ich Romy besser kennen und bedauerte es, dass ich sie nicht schon vor der Geburt näher gekannt zu haben . Ich hätte mir sehr gut vorstellen können, sie bei der Geburt dabei zu haben.

Als ich letztes Jahr mit unserem Baby schwanger wurde, fragte ich sie sehr schnell nach dem positiven Schwangerschaftstest, ob sie denn im Juli Zeit habe. Das Baby würde wahrscheinlich in den Sommerferien geboren werden. Romy hatte zum Glück weder vor zu verreisen, noch andere Pläne, die Geburtsfotos entgegen stehen würden. Sehr gut. Erste Hürde genommen.

Natürlich fragte ich mich dennoch die ganze Schwangerschaft über, wie es für mich sein wird, sie bei der Geburt anwesend zu wissen. Aber jedes Mal, wenn ich mir wieder Geburtsfotos anschaute, wusste ich: So etwas möchte ich auch. Vor allem die ersten Momente mit den Geschwistern waren mir wichtig und auch meinen Mann bei der Geburt sehen zu können, war ich doch unter den Geburten immer mit mir beschäftigt und habe kaum wahr genommen, wie liebevoll er mich umsorgt hat.

Nach einigen Fehlalarmen an den Abenden vor der Geburt war es dann am 12. 7. endlich so weit. Die Geburt begann tagsüber, womit eigentlich keiner gerechnet hat. Ich zögerte trotz regelmäßiger Wehen und wusste nicht recht, wann Romy nun kommen darf. Doch ich spürte: all zu viel Zeit wird nicht mehr sein bis zur Geburt. So sagte ich ihr ca. eine Stunde vor der Geburt Bescheid. Die ersten Wehen mit Romy im Haus verkrümelte ich mich ins Bad, dachte dann aber: Jetzt oder nie. Ich begrüßte sie kurz und versuchte Romy dann auszublenden, auch wenn ein leises Klicken der Kamera zu hören war. Dies gelang auch recht gut, die Wehen blieben und ich konnte mich voll und ganz auf die Geburt konzentrieren. Kurze Zeit später war unser Tamo geboren. Die Geschwister kamen hinzu und wir bestaunten ihn.

Nach vier Wochen durfte ich mir dann zum ersten Mal die Geburtsreportage anschauen. Schon bei den ersten Bildern stiegen mir die Tränen in die Augen und ich bekam Gänsehaut. Dass es schön sein wird, wusste ich. Aber dass es so perfekt sein wird, damit habe ich nie im Leben gerechnet. Alle Emotionen waren von Romy eingefangen worden. Meine Kraft und Stärke unter der Geburt, die Freude über das kleine Menschlein in meinen Armen, die Verliebtheit meines Mannes und die berührenden Blicke meiner großen Kinder. Wow. Ich war überwältigt. Jetzt beim Schreiben bekomme ich wieder eine Gänsehaut wenn ich daran denke. Die Bilder sind so voller Liebe, Glück und Vertrauen. Ich bin unendlich glücklich, mich für diese Bilder entschieden zu haben und unendlich dankbar dafür, dass mein Körper dennoch eine wundervolle Geburt geschafft hat und Romy trotz allem Unbekannten einen professionellen Blick bewahrte. Das Ergebnis ist grandios und ich wünsche jeder Frau solch eine unbezahlbare Erinnerung. Wie Romy gestern sagte, Tamo wird einmal selbst sehen können, wie kraftvoll er geboren wurde und wie liebevoll er in unserer Familie ankommen durfte. Er wird all die Emotionen sehen und spüren können. Danke liebe Romy für deine Zuversicht, deine Organisation um den Geburtszeitraum, um auch wirklich da zu sein und deine Professionalität, um in einem so emotionalen Moment solch wahnsinnig schöne Bilder fotografieren zu können. Das Ergebnis ist mehr als perfekt und ich bin dir so dankbar dafür.

Danke liebe Mandy, lieber Enrico, dass ihr diesen Schatz mit uns teilt!
(Lautsprecher an!)

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